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Klimawandel, Energiekrise und explodierende Heiz- und Stromkosten – die Themen sind gerade so präsent wie nie und viele Menschen fragen sich, was sie tun können, um Energie und Heizkosten zu sparen. Für Essens Stadtwerke-Vorstandsvorsitzenden Dr. Peter Schäfer ist klar: „Energiesparen ist Krisenvorsorge und ein Akt der Solidarität“, betont er im Magazin „Stadtgespräch“. Er ist sicher, dass wir gerade im privaten Bereich, die Lage beherrschbar machen können. Nicht jeder Raum müsse dauerhaft geheizt sein, und dicke Socken und ein warmer Pullover könnten helfen.

Wie das im Detail gehen kann, an welchen Schrauben wir drehen können, um Heizkosten zu sparen, haben wir Ihnen in diesem Beitrag zusammengefasst. Denn mit nur „warm anziehen“ ist es wohl nicht getan. Es ist eine Menge machbar an Heizungsanlagen, Rohren, Fenstern und Türen, um auch mit kleinen Veränderungen große Wirkung zu erzielen. Experten warnen allerdings davor, gar nicht zu heizen und sich in Decken zu wickeln. Das kann zu Schimmelbildung führen. Aber der Reihe nach.

Fakt ist, dass schon jedes Grad kälter einige Prozent Heizkosten spart. Sollten keine modernen Thermostate vorhanden sein, die sich gezielt einstellen und programmieren lassen, ist eine Drosselung der Heiztemperatur sinnvoll. Bestenfalls ist zu überlegen, welcher Raum wie intensiv am Tag geheizt werden muss. Nicht jeder Raum muss gleich warm sein. Nach Empfehlung des Umweltbundesamtes gelten folgende optimale Raumtemperaturen: 20 bis 23 Grad im Wohnzimmer, 17 bis 20 Grad im Schlafzimmer, im WC 16 bis 19 Grad und im Flur 15-18 Grad als Richtschnur. Sinnvoll sind dafür Einzelthermostate an den Heizkörpern. Wärme breitet sich aus. Aus diesem Grund sollten die Türen von weniger beheizten Räumen geschlossen bleiben. Eine mögliche Ergänzung könnten Zugluftstopper sein.

Richtig lüften

Fenster sollten nicht dauerhaft auf Kipp stehen. Lieber drei- bis viermal täglich stoßlüften. Warum? Weil Fenster auf Dauerkipp Wände in Fensternähe auskühlen und sich der Raum auf die eingestellte Temperatur automatisch aufheizen will. Ein Großteil der aufsteigenden Warmluft des Heizkörpers zieht ungenutzt nach draußen. Beim Stoßlüften wird Raumluft gegen frische Luft ausgetauscht. Dabei die Thermostate herunterdrehen, damit nicht  unnötig warme Luft zum Fenster hinauszieht.

Möbel und Gardinen nicht in Heizungsnähe

Möbel oder Gardinen vor der Heizung verhindern eine gleichmäßige Verteilung der aufgeheizten Warmluft. Die Thermostate können sich nicht herunterregeln und die Heizung läuft weiter. Gardinen und Rollladen nachts geschlossen halten, damit die Wärme im Raum bleibt.

Eine saubere Heizung spart

Eine dicke Staubschicht auf der Heizung kann die Heizleistung um 30 Prozent mindern. Also, einmal gründlich Heizkörper säubern;)

Heizkörper herunterdrehen, wenn Sie aus dem Haus gehen. Achtung, nicht ganz ausschalten, denn dann wird es zu kühl und es dauert umso länger, die Räume wieder warm zu bekommen. Das kostet mehr Energie. Und nachts können es ruhig ein paar Grad weniger sein. Heizung also 1-2 Stunden vor der Nachtruhe herunterdrehen. Interessant wäre zu wissen, wann die Nachtabsenkung der Heizungsanlage beginnt. Der Schaltzyklus kann vom Installateur verändert werden.

Und Hände weg von elektrischen Heizlüftern. Das ist die wohl teuerste Heizmethode. Sie sind echte Stromfresser, die Ihre Stromkosten  in die Höhe treiben. In Zahlen:  Mit zwei Kilowatt Leistung für zwei Stunden pro Tag können das schnell knapp 200 € im Jahr mehr sein. Das gilt auch für Heizstrahler.

Heizkörper entlüften

Ab und zu ist Heizkörper entlüften, kann eine weitere Maßnahme sein, um Heizkosten zu sparen. Gerade jetzt im Herbst, wenn wir beginnen die Heizungen anzustellen, ist das Gluckern ein Zeichen dafür, dass Luft in den Kreislauf gekommen ist. Die kann so lange abgelassen werden, bis Wasser aus dem Ventil tritt.

Das sind eine Menge Maßnahmen, die wir ganz persönlich tagtäglich beherzigen und realisieren können, ohne große Neuanschaffungen, Baumaßnahmen oder Sanierungen vornehmen zu müssen.

Bei Baumaßnahmen oder Sanierungen

Haben wir das aber vor oder bauen gerade neu, können wir auf folgende energiesparende Maßnahmen achten.

Energieeffiziente Wärmepumpen könnten eine Lösung sein. Eine Wärmepumpe ist ein wichtiger Baustein zukünftiger Heizungs- und Brauchwasserbereitungslösungen. Einen nicht unerheblichen Teil des Energieverbrauches im Haushalt sind auf unisolierte Rohre im Bereich der Heizung oder des Brauchwassers zurückzuführen. Eine nachträgliche Isolierung kann möglicherweise schnell und einfach die Energiekosten senken. Wasserspareinsätze sorgen für eine geringere Durchflussmenge und bedeuten weniger Energieaufwand zur Bereitstellung bzw. Aufbereitung des Warmwassers. Diese Maßnahme ist sowohl bei Trinkwasserspeichern als auch bei Durchlauferhitzern sinnvoll und effektiv.

Eine kleinere, aber effektive Maßnahme: Eine Art Dämmung in Form einer Reflexionsplatte-, folie oder -matte anbringen, um einen Wärmeverlust zu vermeiden. Heizungswärme wird auf diesem Wege in den Raum reflektiert.

Heizungsrohre dämmen

Bis die Wärme in unseren Räumen angekommen ist, kann auf ihrem Weg vom Heizkessel zum Heizkörper und vom Warmwasserspeicher zu Küche oder Bad Wärme verloren gehen, wenn die Rohre durch den Keller laufen und nicht gedämmt sind. Mit Isolierschläuchen und Klebeband für die Nahtstellen lässt sich das Dämmen leicht selbst bewerkstelligen.

Nachrüsten von elektronischen Thermostaten

Programmierbare Thermostate reagieren empfindlicher auf Temperaturschwankungen und können den Lebensgewohnheiten entsprechend angepasst und eingestellt werden. Mittlerweile sind sie auch in Smart ­Home-Systemen zum Nachrüsten integriert. Die Thermostate können mit dem Smartphone ferngesteuert werden. Das geht soweit, dass wir Anstell- und Herunterdrehzeiten der Heizkörper entsprechend einprogrammieren können, wenn wir nicht im Hause sind oder wenn das Badezimmer morgens um 7 Uhr warm sein soll;)

Wer sowieso an neue Fenster denkt, sollte direkt an moderne Isolierglasfenster denken, die bessere Dämmwerte haben und damit weniger geheizt werden muss.

Fenster abdichten

Wenn es an schlecht isolierten Kunststofffenstern zieht, können die Spalten der Fenster mit Schaumdichtungsband oder Gummidichtungen abgedichtet werden. Das spart Heizkosten. Mit selbstklebendem Fensterdichtband ist das einfach auch selbst zu erledigen.

Melden Sie sich einfach bei uns, wenn Sie ein spezielles Problem haben. Oder schauen Sie gerne weiter bei den Stadtwerken Essen. Sie haben unter https://www.stadtwerke-essen.de/zuhause/energie-sparen#pageContent ebenfalls praktische Tipps zusammengefasst.