„Wir suchen schon sehr lange und werden nicht fündig. Für uns ist der Mangel an qualifizierten Fachkräften ein Problem, das zunehmend zu Lasten unseres bestehenden Personals geht“, sagt Antje Pederzani, Geschäftsführerin des Familienunternehmens Pederzani badkontor. Sie setzt jetzt auf persönliche Kontakte, ihr Netzwerk und hofft auf Finden geeigneter Kräfte. Dringend benötigt werden Fachkräfte fürs Lager, Logistikfachkräfte also, und Industriekaufleute für den Groß- und Außenhandel.
Ihre Erfahrungen mit Anzeigen, Jobcenter, Annoncen liefen in den letzten zwei bis drei Jahren ins Leere. „Wo sich früher um die zehn Interessenten gemeldet haben, kommt heute nicht ein einziger“, klagt sie. Wenn dann doch einmal eine vereinzelte Rückmeldung kam, waren die Vorstellungen der Bewerber derart überzogen, was Arbeitszeit- und Lohnansprüche betraf, auch in Bezug auf die vorhandene bzw. in Teilen nicht vorhandene Qualifikation, dass die Badexpertin jetzt Geld und Zeitinvestment spart, auf diesem Wege nach Personal zu suchen.
Alle Wirtschaftszweige betroffen
Im Jahresmonitor 2022 der Stiftung Familienunternehmen bestätigt das Problem wie folgt: „Der Fachkräftemangel hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr zu einer beträchtlichen Herausforderung für die deutsche Wirtschaft entwickelt. Während sich das Problem zunächst auf einige Bereiche, wie unter anderem das Ingenieurswesen oder die IT-Branche, beschränkte sind die Auswirkungen in ganz Deutschland und in nahezu allen Wirtschaftsbereichen zu spüren.“
Natürlich benötigen die gesuchten Fachkräfte für den Badausstatter und Sanitär- und Heizungsspezialisten Pederzani Kenntnisse in Logistik, Warenannahme, Kommissionieren, Einlagerungen und Rückgaben. Aber auch EDV-Kenntnisse und ein LKW-Führerschein werden benötigt. „Letzteren haben die Bewerber kaum noch“, bedauert die badkontor-Geschäftsführerin. Technikaffin sollten die Kräfte auch sein, um in einem speziellen Bereich wie Bäder, Sanitär und Heizung Verständnis für die Branche und Produkte zu haben.
Engagement und Arbeitsmoral fehlt häufig
Die Hauptprobleme, die die Badexpertin in den letzten Jahren beobachtet hat, sind die Ausbildung, die Bereitschaft zu Arbeitsmoral und Engagement und Menschenfreundlichkeit. „Wir sind ein kleiner Mittelstandsbetrieb, in dem sehr familiär zusammengearbeitet wird und wir noch engen Kontakt zu unseren Kundinnen und Kunden haben“, betont Antje Pederzani.
Sie könne sich über die Situation seit über 20 Jahren nicht beschweren: Wir hatten kaum Fluktuation. „Bei uns ist der Mitarbeitende keine Nummer“, bekräftigt die Geschäftsführerin.
Natürlich müsse die Chemie passen. „Wir haben auch Quereinsteiger – einer unserer Top-Verkäufer kommt ursprünglich aus dem Bäckerhandwerk“, erzählt die Chefin. Er habe sich über die Jahre sehr engagiert, motiviert und intensiv in Materie, Verkauf und Technik hereingefuchst, dass er schwer ersetzbar sei. In der Buchhaltung hat sie eine Mitarbeiterin, die ursprünglich Steuerfachkraft war. Auch sie hat sich in das Thema sehr verlässlich und dezidiert eingearbeitet, so dass sich das Unternehmen voll und ganz auf sie verlassen kann. Eine derartige Bereitschaft vermisst sie bei potentiellen Bewerbern.
Auf der Suche im persönlichen Netzwerk
Die Zeit wird knapp: Einige der badkontor-Mitarbeitenden kommen bald ins Rentenalter und werden nach über 20 Jahren Betriebszugehörigkeit das Unternehmen verlassen.
Die Geschäftsführerin des Familienunternehmens in dritter Generation verzagt nicht und zapft jetzt ihr persönliches Netzwerk an. In der Hoffnung, dass darüber gut ausgebildete, arbeitswillige und ins Team passende Menschen gefunden werden. Ein weiterer Gedanke ist Social Media. Dort über passende Beiträge die Suche zu streuen, ist sicher auch eine gute Lösung. Und dieser Artikel ist dazu ein erster Schritt.
Wer also jemanden kennt, der gerne das Lager im Badkontor betreut, oder Verkaufstalent in einem eher technisch ausgerichteten Betrieb hat, soll sich sehr gerne einfach einmal per Mail unter info@pederzani.de melden.